Die Orgel von Johann Nepomuk Holzhey

Die Orgel der Klosterkirche Weißenau ist eine der großen Denkmalorgeln Süddeutschlands. Sie wurde im Jahr 1787 von Johann Nepomuk Holzhey erbaut. Sie verfügt über 41 Register auf drei Manualen und Pedal. Das wertvolle Instrument wurde 1989 von der Orgelbauwerkstätte Hubert Sandtner aus Dillingen/Donau umfassend renoviert. Seither finden alljährlich Orgelkonzerte statt. Über zwanzig CD- Einspielungen zeugen von der außergewöhnlichen Klangpracht der Orgel.


Holzhey (1741-1809) war einer der produktivsten Meister seiner Zeit. Er hat über vierzig Instrumente neu gebaut oder grundlegend repariert. Vier Orgeln verfügen über drei Manuale und Pedal, was für die Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Süddeutschland außergewöhnlich groß war. Die Instrumente waren nicht nur groß, sondern auch teuer. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass nur Reichsabteien sich solch repräsentative Großorgeln leisten konnten. Holzheys „Monumentalorgeln" stehen in den ehemaligen Klosterkirchen von Obermarchtal, Weißenau, Rot an der Rot und Neresheim. Alle Instrumente sind zwischenzeitlich renoviert und auch klanglich dokumentiert.


Holzheys Instrument hätte schon 1783 fertig sein sollen, als man die 500. Übergabe der Hl-Blut-Reliquie von König Rudolf von Habsburg an das Kloster besonders festlich begehen wollte. Doch Holzhey konnte sein Versprechen gegenüber dem Reichsprälaten nicht einhalten, weil er mit anderen Arbeiten überhäuft war. Da die Weißenauer die alte Orgel in froher Erwartung des Orgelneubaus schon abgebrochen hatten, musste das neuntägige Fest 1783 ohne große Orgel stattfinden. Erst 1787 konnte das herrliche Instrument zum ersten Mal erklingen. Holzhey, zu Lebzeiten als „Schwabens berühmtester Orgelmacher" bezeichnet, stand damals im Zenit seines Könnens und schuf mit drei Gesellen in Weißenau ein Meisterwerk.

 

 

 

 

Der Orgelmacher J.M. Holzhey