Veranstaltungen 2025

 

Das Geläute des Münsters soll erweitert werden

 

Derzeit wird das Münster vom Land Baden-Württemberg in Vertretung durch das Amt Vermögen und Bau Ravensburg umfassend renoviert. Die abgeschlossenen Renovierungsarbeiten im Chor zeigen wieder die ganze Schönheit des ältesten Bauteils der Kirche. Man darf sich jetzt schon darauf freuen, wenn auch das Hauptschiff instandgesetzt sein wird.

Klöster waren an der Verbreitung von Glocken im Abendland von entscheidender Bedeutung. Seit eintausend Jahren sind ihre Klänge in Dorf und Stadt zu hören und gliedern und begleiten das Leben der Menschen. Deshalb soll bei der laufenden Renovierung auch ein Augenmerk auf die Glocken gelegt werden.

Das Münster besitzt derzeit acht Glocken aus drei Jahrhunderten. Star unter den Glocken ist die 1753 gegossene Dreifaltigkeitsglocke. Sie wiegt über 5000kg und wurde von Peter Ernst in Lindau gegossen. Doch im Laufe der Jahrhunderte gab es auch Verluste zu beklagen. Zwei Glocken wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Eine wurde zwischenzeitlich ersetzt, die kleinste im Geläute aber bis heute noch nicht. Zwei Glocken aus dem im 19. Jahrhundert abgebrochenen Dachreiter wurden veräußert. Ein am 13. September 2024 gegründetes Kuratorium möchte dazu beitragen, diese Verluste wieder auszugleichen und das Geläute um eine tiefe Glocke zu erweitern. 

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer zu den neuen Glocken für das Münster Weißenau.

Die Dreifaltigkeitsglocke hängt noch am alten Holzjoch aus dem Jahr 1753. Sie bildet das Fundament des Weißenauer Geläutes. Mit ihren über 5 Tonnen Gewicht ist sie eine der schwersten und klangschönsten Glocken in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Sie soll nun vier Schwestern bekommen. Drei kleinere Glocken sollen die Verluste der letzten Jahrzehnte ausgleichen und eine größere Glocke das klangliche Fundament verstärken. Zukünftig soll auch die evangelische Gemeinde einige Glocken läuten können, die bisher keinen Zugang zu den Glocken hatte. Die evangelische Kirchengemeinde feiert ihre Gottesdienste im Kapitelsaal des ehemaligen Klosters und deshalb gibt es keinen Glockenturm. Das gemeinsame Glockenprojekt  soll die Ökumene stärken.

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Unsere CD-Empfehlung:

Über folgenden Link gewinnen Sie einen Eindruck von der Arbeit bei der Produktion der CD:

 

https://youtu.be/kn45QC8PVLc

 

Die CD ist beim Kath. Pfarramt Weißenau, Abteistraße 4, zu € 15 während den Bürozeiten erhältlich.

Montag, Dienstag und Freitag 9.00 - 12.00 Uhr

Donnerstag 15.00 - 18.00 Uhr

Tel. 0751/61590

 

Eine Rezension von Wolfram Frommlet ist erschienen unter der Kolumne "Kultur erleben" in der Schwäbischen Zeitung Ravensburg vom 22. November 2021.

Hier seine Rezension in Auszügen:

(...) "Weber und Simon verschmelzen zu einem transzendentalen Raum, mit dem Abstand von 1000 Jahren klingt Hildegard von Bingen in minimalistischen Klängen so modern, wie man es bei John Cage oder Karlheinz Stockhausen wieder hört. Zur Zeit von Bingens muss die selbstbewusste Sopranstimme, wie Wiltrud Weber sie singt, eine sensationelle Neuerung gewesen sein. Und verblüffend nah an diesen Räumen, die wie eine Befreiung wirken aus der irdischen Zerstörung, ist Rainer Oleaks 'Lumen' mit der geradezu archaischen Klarheit von Wiltrud Weber, mit der sie, hoffnungsvoll, bewegend schlicht, in Ara-mäisch, der Sprache Jesu, 'The Lord's Prayer' in ihrer eigenen Vertonung singt.

Gregor Hübner hat (...) für Wiltrud Weber 'Sei mutig und entschlossen' komponiert, ein überzeugendes Stück feministischer Individualität. Reiner Schuhenn (...) vertonte in seiner "Missa per una voce" eine Theologie der 'Befreiung' von Pathos, von erstickten religiösen Gewissheiten. Da hört man Risse und Herausforderungen, das sind kühne, offene Töne, die Wiltrud Weber zeitgemäß beunruhigend aus Schuhenns moderner Sakralität herausholt. Diese Missa und Webers unprätentiös nüchterne und deshalb so packende Interpretation hat etwas Dialogisches - man möchte darüber reden und nicht weihevoll schweigen. Überraschend, wie Gregor Simon in seiner 'Suite francaise sur Ave Maria' die Holzhey-Orgel spielt - fragile Klangfelder, transparent registriert, bekommt sie für Momente einen geradezu modernen Klang. Simons Kompositionen haben eine zeitgemäße, eine autarke sakrale Ästhetik.

Eine weitere musikalische Entdecckung ist (...) 'Jubilate Deo', in der Fassung des 1744 verstorbenen André Campra, in dessen rokokohafter Verspieltheit und spätbarockaler Sinnenfreude verschmelzen Gregor Simon und Wiltrud Weber -Orgel und Sopran- zu einem freudvollen Schluss in schwieriger Zeit."