Konzerttermine 2023

Orgelkonzerte bei Kerzenschein 2023

 

Mit "atemberaubend" lässt sich das dritte Orgelkonzert mit Willibald Guggenmos wohl am besten beschreiben. Die im wahrsten Sinn des Wortes fantastische Werkauswahl mit auch neuester Orgelmusik bereitete außerordentliches Hörvergnügen. Die beiden Psalmvertonungen der niederländischen Komponisten Jacques van Oortmerssen und Toon Hagen rahmten das Programm ein. Dazu spiegelsymmetrisch ein Satz aus Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenquintett und die Vertonung des aufziehenden Gewitters von Jacques Vogt. Schließlich umrahmten zwei französische Meister den Programmmittelpunkt: Jean Langlais' "Un dimache matin à New York" und Olivier Messiaens "Triste et Yseult" und die "Engelsmusik" aus "Saint Francois d'Assise". Und genau im Mittelpunkt: Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge c-moll, BWV 546. Eine strenge barocke äußere Form, um Bach zu zelebrieren. Genial. Dabei schonte sich Willibald Guggenmos keine Sekunde. Alle Werke verlangen hohe und höchste Virtuosität bei voller Konzentration. Die Orgel brillierte in allen Farben. Man meinte oft, eine romantische oder moderne Orgel sei zu hören. Der Organist und die historische Holzhey-Orgel verstanden sich bestens. Begeisterter Beifall. Die Weißenauer Orgelkonzerte bei Kerzenschein fanden einen großartigen Abschluss.  

Im dunklen, mit Kerzen beleuteten Kirchenraum, lässt es sich bestens auf die Klänge der Orgel und die Werke konzentrieren. Das Bild entstand beim zweiten "Orgelkonzert bei Kerzenschein".

Das Foto stammt von Albert A. Drescher aus Bad Saulgau. Herzlichen Dank dafür!

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Großes Interesse fand das „Weißenauer Glockenkonzert“ am Samstagnachmittag,

7. Oktober 2023. Der Kulturkreis Eschach e.V. hatte dazu eingeladen und die 1. Vorsitzende, Julia Nordmann, konnte rund 200 Besucher willkommen heißen. Dr. Ulrich Höflacher erläuterte den Glockenguß im Allgemeinen und stellte dann die Besonderheiten des Weißenauer achtstimmigen Geläutes dar. Die große Dreifaltigkeitsglocke beispielsweise, mit über fünf Tonnen Gewicht bei Ton a°, wurde 1753 von Peter Ernst in Lindau gegossen. Ihr machtvoller und sanglicher Ton knüpft an die herausragenden Schöpfungen mittelalterlicher Glocken an. Viel Befall nach dem feierlichen Gesamtgeläute für das Glockenkonzert und die Glöcknerin Anita Höflacher, die verschiedenste Glockenmotive an der Schalttafel einzustellen hatte.   

Foto: Zahlreiche Zuhörer haben entlang der Klostermauer Platz genommen, um den Klang der Weißenauer Glocken zu genießen. Im Vordergrund Dr. Ulrich Höflacher bei seinen Erläuterungen. Rechts steht das Hochzeitsauto eines Ehepaares, das kurz zuvor in der Weißenauer Kirche geheiratet hat. (Foto: Julia Nordmann)

 

 

 

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Samstag, 30. Dezember 2023, 14.00 Uhr

 

Krippenspaziergang von Weißenau nach Mariatal

 

Besichtigung der spätbarocken Kulissenkrippe von Georg Mesmer und der Krippe von Moriz Schlachter in der Klosterkirche Weißenau mit anschließendem Spaziergang nach Mariatal zur dortigen Krippe.

 

In beiden Kirchen findet ein kurzes Vokalkonzert mit Interpretationen von Wiegenliedern aus aller Welt statt.

Monika Fischer, Brigitte und Irmgard Rösler.

 

Die Führungen hält Dr. Ulrich Höflacher.

 

Eintirtt frei, um eine Spende zu Gunsten des Geburtshauses Weißenau wird gebeten.

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Unsere CD-Empfehlung:

Über folgenden Link gewinnen Sie einen Eindruck von der Arbeit bei der Produktion der CD:

 

https://youtu.be/kn45QC8PVLc

 

Die CD ist beim Kath. Pfarramt Weißenau, Abteistraße 4, zu € 15 während den Bürozeiten erhältlich.

Montag, Dienstag und Freitag 9.00 - 12.00 Uhr

donnerstags 15.00 - 18.00 Uhr

Tel. 0751/61590

 

Eine Rezension von Wolfram Frommlet ist erschienen unter der Kolumne "Kultur erleben" in der Schwäbischen Zeitung Ravensburg vom 22. November 2021.

Hier seine Rezension in Auszügen:

(...) "Weber und Simon verschmelzen zu einem transzendentalen Raum, mit dem Abstand von 1000 Jahren klingt Hildegard von Bingen in minimalistischen Klängen so modern, wie man es bei John Cage oder Karlheinz Stockhausen wieder hört. Zur Zeit von Bingens muss die selbstbewusste Sopranstimme, wie Wiltrud Weber sie singt, eine sensationelle Neuerung gewesen sein. Und verblüffend nah an diesen Räumen, die wie eine Befreiung wirken aus der irdischen Zerstörung, ist Rainer Oleaks 'Lumen' mit der geradezu araischen Klarheit von Wiltrud Weber, mit der sie, hoffnungsvoll, bewegend schlicht, in Ara-mäisch, der Sprache Jesu, 'The Lord's Prayer' in ihrer eigenen Vertonung singt.

Gregor Hübner hat (...) für Wiltrud Weber 'Sei mutig und entschlossen' komponiert, ein überzeugendes Stück feministischer Individualität. Reiner Schuhenn (...) vertonte in seiner "Missa per una voce" eine Theologie der 'Befreiung' von Pathos, von erstickten religiösen Gewissheiten. Da hört man Risse und Herausforderungen, das sind kühne, offene Töne, die Wiltrud Weber zeitgemäß beunruhigend aus Schuhenns moderner Sakralität herausholt. Diese Missa und Webers unprätentiös nüchterne und deshalb so packende Interpretation hat etwas Dialogisches - man möchte darüber reden und nicht weihevoll schweigen. Überraschend, wie Gregor Simon in seiner 'Suite francaise sur Ave Maria' die Holzhey-Orgel spielt - fragile Klangfelder, transparent registriert, bekommt sie für Momente einen geradezu modernen Klang. Simons Kompositionen haben eine zeitgemäße, eine autarke sakrale Ästhetik.

Eine weitere musikalische Entdecckung ist (...) 'Jubilate Deo', in der Fassung des 1744 verstorbenen André Campra, in dessen rokohafter Verspieltheit und spätbarockaler Sinnenfreude verschmelzen Gregor Simon und Wiltrud Weber Orgel und Sopran zu einem freudvollen Schluss in schwieriger Zeit."